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Mitsprache erkämpfen

Bildmotiv Mitsprache erkämpfen | Quelle: ABL/Bernd Heinze

(16.10.1989 -> 5.3.1990)

Bereits Ende Oktober 1989 nahm man die wöchentlichen Demonstrationen als eine Tradition wahr und erhob sie zum legitimen Ausdruck der Volkssouveränität. Der Mythos war geboren. Besonders nach dem Fall der Mauer am 9. November 1989 differenzierte sich das Meinungsspektrum sehr rasch aus. Es reichte von Forderungen nach basisdemokratischer Teilhabe bis zu populistischen Verheißungen eines materiellen Wohlstandes durch die deutsche Einheit.

Die Leipziger Architektur mit der ca. 3,6 km langen Ringstraße um das Stadtzentrum gibt eine überschaubare Demonstrationsstrecke vor - eine Umrundung mit klarem Start und Ziel.
Nach dem 9. Oktober 1989 musste die Staatsmacht eingestehen, dass die gesellschaftlichen Konflikte nicht mehr mit Polizeigewalt zu lösen sind. Die Menschen ließen sich den einmal eroberten öffentlichen Raum nicht mehr nehmen. In Anlehnung an die Leipziger Ereignisse artikulierte sich der Protest in vielen Städten der DDR an den folgenden Montagen.

Toleranz und politische Kultur gingen jedoch im Laufe des Jahres verloren. In das Machtvakuum der Straße stießen ebenfalls rechtsextreme Gruppierungen zur Rekrutierung ihrer Anhängerschaft. All das führte dazu, dass es innerhalb der Montagsdemonstration zu „Gegen“-Montagsdemonstrationen kam.

Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Politische Geschichtsmythen

Wenn wir von Mythen sprechen, so haftet dem Konstrukt etwas Negatives, politisch Instrumentalisiertes oder gar Demagogisches an. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die gegenwärtige unreflektierte Verbreitung „alternativer Fakten“ oder den Einzug einer „postfaktischen“ Wahrnehmung in den gesellschaftlichen Diskurs.

Quelle: ABL

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